Ich trotzte Dir ein Bild ab
Was tut die Künstlerin, eng umschlungen von Alltagssorgen und -besorgungen? Zwischen Mutterpflichten und Geldverdienen, verheddert in stockenden Projekten, hechelnd im Rat Race um Stipendien, Werkbeiträgen und Ateliers in New York und Buenos Aires? Sie trotzt den Widrigkeiten und schiesst aus dem Auge des Taifuns noch ein scharfes Bild. Zwar nur noch mit dem iPhone, aber immerhin.

Melancholie und ein stoisch zärtlicher Blick auf die Welt sind ihre Waffen, um dem Würgegriff des alltäglichen Erledigungs- und Entscheidungs-Parcours zu entkommen.

(Das gelingt ihr natürlich nicht.)

Aber Halt! Wann hat das Leben begonnen, nur noch aus Pflichterfüllung zu bestehen? Wann hat dieses Gefühl überhand genommen, keinen Einfluss mehr zu haben, ausser auf die Wahl des Yoghurts und des Putzmittels. 

Diese Bilder entstanden während ebensolchen Tagen. Lose gesammelt aus dem Hamsterrad heraus.

Was erzählen sie?

Es ist schwierig, sich jeden Tag von neuem für die Welt rüsten, positionieren und entscheiden zu müssen. Die Künstlerin will Bilder machen und sich nicht im Ringkampf mit dem Alltag verlieren. Erstere wird nur müde und letzterem ist es schlicht egal. Ein paar Fotos schaffen etwas Platz zwischen den beiden. Das ist gut.